401contemporary is excited to show Manuele Cerutti's (*1976 in Turin) second solo exhibition MODI DI ESISTENZA.

At its basis, the work of Cerutti philosophically approaches the concept of origin and becoming. In this light, his artistic method can be understood as an inquiry or examination of sorts. A process that Cerutti emphasises in his current exhibition MODI DI ESISTENZA and to which he has thematically dedicated the object as a “neutral” element.

In these new canvases the artist puts on display and “questions” everyday, seemingly insignificant items: stones, pieces of wood, bones, and materials from the artist’s archives. By abstracting them from their functional context, he focuses on the formal characteristics and reveals one of the possible original essences of the object as such.

The way these objects are centrally positioned on the canvas against an undefined background, along with their monotone colouring, suggests this repudiation of their functionality. Cerutti ignores context; he provides no information whatsoever about a specific time, a specific place, or scale, and devotes himself to an extensive pictorial examination of the object.

In this way, Cerutti to some extent liberates the objects from their ideological and cultural frameworks, distilling their being. He distances and alienates them from their social value, bringing their sculptural attributes to light.

A process like this is subject to the constant passage of time. The pictorial inquiry is not a fixed representation, nor is it fetishised realism; rather, it is an evolving process of revisions, doubts, distortions, and modifications, which the artist reveals to his viewer. We see the object in its various states, for Cerutti allows the rejected attempts to show through the new surface. These multiple layers remind us of the always temporary and transient status of an object and its identity. For, as Cerutti understands it, all objects are bearers of a present that, in turn, contains all that is past. And it is precisely this past that keeps surfacing to challenge the present and its validity and to remind it that everything that is is in a state of becoming and forever in flux.
MODI DI ESISTENZA lays bare this condition of constant transition and of a certain autonomy beyond established values, which themselves are valid only temporarily.

401contemporary freut sich mit MODI DI ESISTENZA die zweite Einzelausstellung von Manuele Cerutti (*1976 in Turin) zu zeigen.

Ceruttis Werken liegt eine philosophische Annäherung an das Konzept von Ursprung und Werden zugrunde. Seine künstlerische Verfahrensweise lässt sich dabei als eine Art Befragung oder Untersuchung begreifen. Ein Prozess, den Cerutti für seine aktuelle Ausstellung MODI DI ESISTENZA stark macht und thematisch dem Objekt als „neutrales“ Element widmet.

In diesen neuen Leinwänden inszeniert und „befragt“ der Künstler alltägliche, scheinbar insignifikante Gegenstände: Steine, Holzstücke, Knochen und Stoffe aus dem Archiv des Künstlers. Er abstrahiert diese von ihrem funktionalen Kontext und fokussiert somit die formalen Eigenschaften und die originäre Essenz des Objektes als solches.

Die zentrale Positionierung der Objekte auf der Leinwand vor einem undefinierten Hintergrund, sowie ihre monotone Farbgebung suggerieren eine solche Abkehr von der Funktionalität des Objektes. Cerutti ignoriert den Kontext, er gibt uns keinerlei Auskunft über eine bestimmte Zeit, einen bestimmten Ort oder einen Maßstab und widmet sich einer ausgiebigen malerischen Untersuchung des Gegenstandes.

Somit befreit Cerutti gewissermaßen die Gegenstände von ihren ideologischen und kulturellen Einschreibungen und destilliert ihr Wesen. Er distanziert und entfremdet sie von ihrer sozialen Wertigkeit und arbeitet ihre skulpturalen Beschaffenheiten heraus.

Ein solches Verfahren unterliegt der Dauer. Diese malerische Befragung ist keine fixierte Repräsentation, und kein fetischisierter Realismus, vielmehr ein sich wandelnder Prozess aus Revidierungen, Zweifeln, Verwerfungen und Modifikationen, die der Künstler seinem Betrachter offenlegt. Wir sehen das Objekt in seinen unterschiedlichen Zuständen, denn Cerutti lässt die verworfenen Versuche unter der neuen Oberfläche hervor scheinen. Diese Vielschichtigkeit mahnt uns an den stets temporären und vergänglichen Status eines Gegenstandes und seiner Identität. Denn in Ceruttis Verständnis sind alle Objekte Träger einer Gegenwart, die wiederum alles Vergangene in sich birgt. Und genau diese Vergangenheit kommt immer wieder zum Vorschein, um die Gegenwart und ihre Gültigkeit zu hinterfragen und sie daran zu erinnern, dass alles Seiende im Werden und stets im Fluss ist.
MODI DI ESISTENZA offenbart diesen Zustand des ständigen Übergangs und einer gewissen Autonomie, jenseits von festgeschriebenen Wertigkeiten, die jeweils nur eine temporäre Gültigkeit besitzen.